Im September 1919 richtet Marie Theilig, geb. Echtemeyer (wohnhaft Kohlgartenstraße 7), das „Harzer Spezial-Sporthaus“ in diesem Geschäft ein. Sie handelt mit Lederwaren, Sportartikeln und Galanteriewaren. Zusätzlich führt hier ihr Ehemann Albert Theilig zur selben Zeit ein Rechts- und Inkassobüro, Buchprüfung und Versicherungsagentur der „Nordstern“ Versicherung. Diese Büro wurde allerdings wegen Doppelverwaltung eingestellt. 1920 übernimmt Albert Theilig das Harzer Spezial Sporthaus seiner Frau, welches am 30. Dezember 1922 eingestellt wird. Inzwischen hat auch der Hausbesitzer gewechselt. Ludwig Echtemeyer verkaufte es an den Lehrer Hermann Ahrends, wohnhaft Kruskastraße 4, welcher bis nach 1940 als Hausbesitzer angegeben ist. Im Februar 1923 eröffnet die Hermann Fricke Konservenfabrik aus Halberstadt ein Zweiggeschäft für den Handel mit Gemüse-, Früchte-, Fleisch- u. Wustkonserven sowie frischen Fleischwaren wie Leber und Lunge. Dieses Geschäft geht im Juni 1924 als „Harzer Feinkost Zentrale“ wieder auf Albert Theilig über, der nun ebenfalls in Halberstadt wohnhaft ist. Nach einer Konkurseröffnung im April 1925 wir es eingestellt. Als nächstes ist hier ab 1925 das „Korsetthaus Marianne Bendix“, Inh. Käte Kratz zu finden. (Bereits 1912 – 1917 besaß eine Frau Marianne Bendix aus Halberstadt ein Korsetthaus in der Breiten Straße 63, welches damals wegen Warenmangels geschlossen wurde.) Um 1928 dann das Schuh- u. Strumpfhaus Blume, Inh. Johanna Blume, später Otto Blume.
Ab 1935 bis um 1947 ist hier die Schuh- u. Strumpfwarenhandlung von Otto Brandt zu finden, welcher inzwischen das Haus käuflich erworben hat. Ebenfalls war hier von 1936 bis 1938 die Wäscheschneiderei von Else Fricke ansässig. 1945 läst Otto Brand das bei dem Bombenangriff 1944 stark beschädigte Haus neu errichten, wie es sich heute zeigt. In der Zwischenzeit ist er als Notunterkunft in einer großen Zimmermannswerkstatt in der Büchtingenstraße 20 untergebracht. Um 1947 übernimmt dann die Konsum-Genossenschaft das Schuhwaren Geschäft, welches Ende der 60er Jahre in ein Strumpfwaren Geschäft umgewandelt wird. Bereits im Jahre 1968 erwirbt der Augenoptiker Gerhard Lewonig das Haus Burgstraße 10 von Frau Brandt käuflich. Der Konsum musste 1989 seine Räumlichkeiten in der Burgstraße 10 verlassen. Schwammbefall war aus dem Nachbarhaus, Burgstraße 8 eingedrungen, so dass eine Schwammsanierung notwendig wurde.
Nach umfangreicher Sanierung konnte Gerhard Lewonig nun endlich mit seinem Geschäft in das eigene Haus einziehen. Seit 1950 war er in der Burgstraße 3 ansässig.
Übrigens eröffnete 1919 hier, in der Burgstraße 3, wieder die anfangs erwähnte Färberei und Wäscherei von Wilhelm Krawehl eine Filiale. Im August 1922 geht dieses Unternehmen, unter dem gleichbleibendem Namen auf den neuen Inhaber Walter Karutz aus Magdeburg über, wo sich auch der Hauptsitz des Unternehmens befindet. So kann man sagen, schlisst sich nun ein Kreis zwischen den Häusern Nr. 10 und Nr. 3.